Pfarrer Arnold wird heute 85

Er gehört zu Ast wie die Kirche zum Dorf: Pfarrer Raimund Arnold feiert heute seinen 85. Geburtstag.

 

Der Geistliche Rat feiert mit der Pfarrgemeinde einen Dankgottesdienst und lädt anschließend zum Stehempfang

 

 


„Solange mir der Herrgott
die Kraft gibt, meinen Auftrag
als Priester zu erfüllen,
werde ich dies tun.“
PFARRER RAIMUND ARNOLD



Die Seelsorge geht ihm über alles. Mit Pfarrer Raimund Arnold feiert heute ein Priester mit Leib und Seele seinen 85. Geburtstag. Er gehört zu Ast wie eine Kirche zum Dorf: Geistlicher Rat Pfarrer Raimund Arnold wirkt seit fast 50 Jahren segensreich in der Pfarrei Ast und hat hier seine Heimat gefunden. Seit über 59 Jahren ist er Arbeiter im Weinberg des Herrn. Aber nicht nur auf seelsorgerischem Gebiet hat er seine Spuren hinterlassen. Zahlreiche Umbau-, Sanierungs-, Renovierungs-, Instandsetzungs und Neubauarbeiten tragen seine Handschrift. Er hat sich als Mensch auch in viele Entscheidungen auf politischer Ebene zum Wohl der Pfarrei Ast eingesetzt.

Zur Person:

  • Geboren wurde Raimund Arnold am 3. Juli 1929 in Weiden.
  • Nach dem Abitur studierte er an der Theologischen Hochschule in Regensburg und empfing im Jahr 1955 in Dom zu Regensburg seine Priesterweihe durch Bischof Michael Buchberger.
  • Als Aushilfsgeistlicher war Arnold in Neusorg bei Marktredwitz tätig, als Kaplan wirkte er in Kirchenthumbach bei Grafenwöhr und ab 1958 in Deggendorf.
  • Im Jahr 2005 feierte er sein goldenes Priesterjubiläum.
  • Die Ehrenbürgermedaille der Pfarrei Ast hat er 2011 erhalten, seit 2012 ist er Waldmünchner Ehrenbürger.

 


Dass er jetzt 85 Jahre alt ist, das mag der sympathische Geistliche mit dem flotten Schritt noch gar nicht glauben. Seine Augen sprühen voller Tatendrang, und er lacht. Na ja, schön langsam wird's Zeit, dass ich aufhöre, weil manchmal zwickt's doch schon hier und da, meint der “Herr Pfarrer” schmunzelnd.. Aber bis zum gänzlichen Aufhören hat er ja noch Zeit.

Sein Arbeitstag, so erzählt Arnold, beginnt um 6 Uhr mit dem Frühgebet. Dann kommt die Zeitung dran und dann geht's ins Büro. Froh ist er schon, wenn er ab September den ganzen Verwaltungsaufwand nicht mehr betreiben muss, denn das sei, so Arnold, wirklich sehr zeitaufwendig. Auch hat er alle Messen noch selbst gehalten, auch wenn er seit vergangenem Jahr nicht mehr der Pfarrer von Ast, sondern “nur mehr” Pfarradministrator sei. Aber das hat ihn nicht daran gehindert, wie ein Pfarrer seine Arbeit zu machen, denn die Hände in den Schoß legen, das könne er immer noch.

 

“Ast ist meine Heimat”

“Solange mir der Herrgott die Kraft gibt, meinen Auftrag als Priester zu erfüllen, werde ich dies tun.” Von den 59 Jahren im Dienst der Kirche wirkt Arnold 49 in der Pfarrei Ast. “Ast ist meine Heimat”, sagt er. Hier hat er die längste Zeit seines Lebens verbracht, hier fühlt er sich wohl, hier will er alt werden. Seine Verbundenheit mit dem kleinen Wallfahrtsort wissen die Aster zu schätzen. Sie wollen ihren Herrn Pfarrer nicht mehr hergeben. Seit fast 50 Jahren ist er seinen Gläubigen geistliche Heimat, Seelsorger und Freund - über Generationen hinweg. In all den Jahren der Seelsorge begeisterte er Menschen für den Glauben, begleitete sie, war Ratgeber, aber auch immer Mahner.

“Für gewöhnlich”, so erklärt er, “bleibt kein Pfarrer so lange in einer Pfarrei. Ich hatte Glück.” Und Glück habe er schon wieder, denn wenn am 31. August seine Zeit als Pfarradministrator endet, kann er in Ast bleiben. Ab 1. September bildet die Pfarrei Ast mit Waldmünchen eine Pfarreiengemeinschaft. Das heißt aber dann nicht, dass Arnold sang- und klanglos untertaucht. Er hat Stadtpfarrer Wolfgang Häupl seine Mithilfe beim Zelebrieren von Gottesdiensten angeboten, und er wird gerne mithelfen und einspringen, wenn er gebraucht wird.

 

“Urlaub machen, wann ich will”

Was er mit seiner neu gewonnenen Freizeit tun wird, das weiß Arnold jetzt schon: “Urlaub machen, wann ich will, meine Verwandten besuchen, das Archiv ordnen (ohne Arbeit geht's halt nicht) und Wandern. Dabei ist Südtirol das Ziel seiner Wanderurlaube. Seit 1986 fährt er immer in das gleiche Gebiet und zur gleichen Familie. “Dort ist fast schon meine zweite Heimat.” Mit viel Elan und großem Engagement hat Pfarrer Arnold vom ersten Tag an seine Pfarrstelle gemanagt - und tut dies bestimmt auch bis zu seinem letzten Tag. Die Kraft dazu gebe ihm Gott.

An seinem Ehrentag feiert der Geistliche heute um 19 Uhr, einen Dankgottesdienst in der Pfarrkirche Ast. Anschließend folgt im Aster Pfarrheim ein Stehempfang, zu dem auch Bürgermeister Markus Ackermann kommen wird. Bereits am Nachmittag gratuliert die Pfarrjugend. Den Vormittag verbringt der Geistliche mit seiner Familie und engen Bekannten. Sein größtes Geburtstagsgeschenk: Wenn ihn der Herrgott noch einige Zeit in Gesundheit leben ließe.

Text/Foto:Bucher