Raimund Arnold bleibt „Asterer Pfarrer“

Seinen letzten Gottesdienst als Pfarrer der Pfarrei Ast feierte Raimund Arnold nach 49 Jahren in der Wallfahrtskirche mit den Gläubigen.
Seinen letzten Gottesdienst als Pfarrer der Pfarrei Ast feierte Raimund Arnold nach 49 Jahren in der Wallfahrtskirche mit den Gläubigen.

Die Pfarrgemeinde Ast hat Pfarrer Raimund Arnold einen wunderschönen Abschied bereitet. Das heißt aber nicht, dass sich der Ruhestandspfarrer zurückziehen und die Hände in den Schoß legen wird.


Am 1. September 1965 hat Pfarrer Raimund Arnold seinen seelsorgerischen Dienst in der Pfarrei Ast angetreten. Jetzt - nach 49 Jahren - ist er in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet worden. Aber ein endgültiger Abschied ist es nicht, darf doch Arnold, jetzt Pfarrer i.R. seinen Lebensabend in Ast verbringen, das ihm zur zweiten Heimat geworden ist.

Vor 49 Jahren, so Pfarrer Arnold in seiner Ansprache, habe ihm der damalige Bischof Rudolf Graber die Seelsorge der Pfarrei anvertraut. Damals konnte er noch nicht im Pfarrhaus wohnen und fand eine Bleibe bei der Familie Schön. Am Fest Mariä Namen habe er dann den Pfarrhof bezogen. Seitdem seien viele Jahrzehnte vergangen. Ein Grund, am heutigen Tag dankbar zurückzuschauen.


Ziel eine lebendige Gemeinde

Er habe versucht, die Ergebnisse des zweiten Vatikanischen Konzils in die Tat umzusetzen. Es wurde ein Pfarrausschuss und später der Pfarrgemeinderat gegründet. Er habe versucht eine lebendige Pfarrgemeinde aufzubauen und könne sagen, dass dies in hervorragender Zusammenarbeit mit den Pfarrangehörigen gelungen ist. Eine lebendige Gemeinde zu schaffen sei nur möglich, wenn miteinander im Vertrauen gearbeitet und umgegangen würde.

Sein Dank galt nicht nur den kirchlichen Gremien, sondern auch der Ministrantenschar, dem Kirchenchor, dem Frauenbund und den weltlichen Vereinen. Nur durch die fruchtbare Zusammenarbeit aller habe man eine lebendige Gemeinde schaffen können.

Neuerungen in der Pfarrei:

  • Die Sonntagsgottesdienste beginnen ab Sonntag jeweils um 9 Uhr.
  • Die Pfarrei Ast bleibt als Stiftung bestehen und wird geführt vom Stiftungsrat; Vorsitzender ist Pfarrer Häupl.
  • Stadtpfarrer Wolfgang Häupl wird wenigstens einmal im Monat in Ast sonntags zelebrieren.
  • Für Aufgaben der Kirchenstiftung ist Kirchenpfleger Alois Eiber zuständig, für den Friedhof Josef Reitinger.
  • Für pfarramtliche Anliegen ist das Pfarramt in Waldmünchen verantwortlich.

 


Besonders dankbar sei er, so Pfarrer Arnold, dass ihm Bischof Rudolf Voderholzer und die Diözesanleitung ermöglichten, hier in Ast zu bleiben. Dies habe ihn auch bewogen, dem neuen Pfarradministrator von Ast, Stadtpfarrer Wolfgang Häupl, seine Mitarbeit anzutragen. Arnolds Dank galt allen, die mitgeholfen haben, dass er in dieser Zeit den richtigen Weg gefunden habe, um eine lebendige Pfarrgemeinde und Kirche aufzubauen.

Brücken bauen im Jubiläumsjahr

“Liebe Aster, wir stehen im Jubiläumsjahr 750 Jahre Ast, das wir unter das Leitwort: Mit Christus Brücken bauen gestellt haben. Möge es uns gelingen Brückenbauer zu werden an den Menschen der Dorfgemeinschaft, der neuen Pfarreiengemeinschaft Waldmünchen, Ast, Herzogau und zu den Menschen in der ganzen Welt”, wünschte Pfarrer Arnold seinen Pfarrangehörigen.

Bei der Gabenbereitung brachten Vertreter der Pfarrgemeinde kleine Geschenke für den neuen Weg in den Ruhestand: eine Uhr, um Zeit zu haben; einen Luftballon, um Altes loszulassen und Neues zu wagen; ein Körbchen aus der Natur, um Gottes wunderbare Schöpfung mit gesunden Füßen, Augen und Geist genießen zu können. Auch eine Flasche Jubiläumswein zum Feiern, ein Buch um die Seele baumeln lassen zu können und einen Waldstrauß übergab Mesner Josef Reitinger an den Geistlichen.

Zum Schluss meinte Pfarrgemeinderatssprecherin Gertraud Maier, als sie eine Flasche Bier für die Geselligkeit und den Feierabend überreichte: “Wir trinken gerne ein Bier mit Ihnen, Sie sind uns immer willkommen, das sollten Sie wissen”.


Kirchenpfleger dankt für alle

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Kirchenpfleger Alois Eiber im Namen der Pfarrangehörigen von Ast für das gute Miteinander und verabschiedete Pfarrer Arnold offiziell in den Ruhestand: “Sie sind zwar ab 1. September nicht mehr der Pfarrer der Pfarrei Ast, aber Sie sind und bleiben der Asterer Pfarrer”.


Das Loslassen sollte das Aufsteigen der gelben Luftballons der Aster Kinder symbolisieren.
Das Loslassen sollte das Aufsteigen der gelben Luftballons der Aster Kinder symbolisieren.

Eine Ruhebank für den Ruhestand und dazu ein Feierabend-Bier
Eine Ruhebank für den Ruhestand und dazu ein Feierabend-Bier

Schöner Platz zum Verweilen

Natürlich hatten die Aster auch eine kleine Überraschung für den neuen Pfarrer in Ruhe. Nach dem Gottesdienst zogen alle mit ihm zum Pfarrhof. Dort war vor dem Haus ein großzügiger Gartentisch mit einer dazugehörigen Bank aufgestellt, ein Geschenk der Pfarrei und von Georg Wutz. Sichtlich überrascht und auch beeindruckt, nahm Arnold Platz und stellte fest, dass diese Garnitur auch zum Verweilen der Pfarrangehörigen diene. Und damit alles eine freudige Note erhielt, ließen die Kinder der Pfarrei Ast gelbe Luftballons mit den besten Wünschen in den Himmel steigen und der Kirchenchor sang dazu ein Ständchen.

Text/Fotos:Bucher