Geschichte der Wallfahrtskirche

Kirchenpfleger Alois Eiber (l.) bedankte sich beim Referenten für den interessanten Vortrag.
Kirchenpfleger Alois Eiber (l.) bedankte sich beim Referenten für den interessanten Vortrag.

Siegi Wild gewährte interessante Einblicke in die das Aster Ortsbild prägende Kirche.

Kirchenpfleger Alois Eiber bedankte sich beim Referenten für seinen informativen Vortrag und bei Alexandra Ederer für die passende musikalische Untermalung auf ihrer Harfe.

Das Ortsbild von Ast prägt die Kirche mit ihrem romanisch hervorstechenden Turm. Die massive Kirche mit ihrem romanisch hervorstechenden Turm, der mit Sicherheit ein Wehrturm war, ist aus einem Guss entstanden, ist sich Diplomingenieur Siegi Wild sicher. Wann aber die Kirche exakt gebaut wurde, ist nicht bekannt. 1265 wurde die Wallfahrtskirche zwar erstmals urkundlich erwähnt, dies ist aber mit Sicherheit nicht das Entstehungsjahr.

 

Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt kann 2015 auf 750 Jahre Pfarrgeschichte zurückblicken. Ein ganzes Jahr über feiern die Aster ihr Jubiläum, das am 15. August 2015 mit der Feier des Patroziniums “Mariä Himmelfahrt” den Abschluss bildet.

 

Zu einem Vortrag über die Geschichte der Wallfahrtskirche hatte man sich Architekt Diplomingenieur Siegi Wild aus Furth im Wald eingeladen. Wild, der nahezu 30 Jahre die Renovierungsarbeiten der Aster Kirche leitete, hatte schon als kleiner Bub den ersten Kontakt zu der Aster Wallfahrtskirche, indem er immer mit seiner Mutter die Fußwallfahrt nach Ast mitmachen musste. Dass er viele Jahrzehnte später einmal über die Geschichte der Wallfahrtskirche sprechen dürfe, freue ihn sehr, so Wild.

 

Zu Beginn seines Vortrages zeigte der Referent eine historische Karte von Phillip Apian aus der Zeit um 1560. Damals bereiste der Mathematiker, Astronom und Kartograph das Land, um die erste, auf wissenschaftlicher Grundlage beruhende Karte Bayerns zu erstellen. In diesen Karten, so Wild, ist bereits die Ortschaft Ast eingezeichnet. Man nimmt an, dass Ast während der Karolingerzeit entstanden ist, dokumentiert sei das aber nicht. Erst 1265 wurde die frühgotische, dreischiffige Basilika erstmals erwähnt. Zwar höre sich die Gründungslegende von der in wunderbarer Art geretteten edlen Dame schön an, habe aber mit der Kirchengründung nichts zu tun. Auch sei nicht anzunehmen, dass in Ast zur damaligen Zeit große Wallfahrten stattgefunden hätten. Ast habe zwar eine gut funktionierende Wallfahrt gehabt, diese sei aber erst im 15. Jahrhundert erwähnt.

 

Ein Werk der Zisterzienser

Wieso steht dann in Ast eine so große Kirche mit so einem trutzigen Turm, fragte Wild. Die Pfarrei Ast gehört zum Bistum Regensburg. Die Baulast für die Kirche trug das Kloster Walderbach, welches 1143 gegründet wurde. Aufgrund der baulichen Ähnlichkeit der Kirche mit der von Chammünster wird manchmal angenommen, dass sie durch die Benediktinermönche aus Chammünster erbaut wurde. Die Figuren des hl. Benedikt und des hl. Wolfgang auf dem Hochaltar ließen darauf schließen.

Vom Mutterkloster Maulbronn besiedelten die Zisterzienser die Oberpfalz und gründeten das Kloster Walderbach. Es ist anzunehmen, dass auch die Aster Kirche ein Werk der Walderbacher Mönche ist, besaß doch das Chorherrenstift 1265 das Patronatsrecht über Ast. Außerdem trägt die Aster Pfarrkirche die Handschrift der Zisterzienser-Bauweise der Frühgotik. Erst im Laufe der Jahre wurden die Kirche und ihre Ausstattung dem jeweils aktuellen Baustil angepasst.

 

Aus der Frühgotik

Der Kirchturm, der bei der Zisterzienser-Bauweise eher klein gehalten, in Ast aber ein trutziger Turm mit einem Pyramidendach und fensterlos ist, sei in seiner Ursprungszeit ein Wehrturm und später ein Vorratslager gewesen. Dies lasse auch die Spindeltreppe, die erst über dem Erdgeschoss beginne, vermuten.

 

Bei den vielen Renovierungsarbeiten an der Kirche habe man immer wieder die gotische Fensterführung im Mauerwerk und die Ausmalung gesehen, so Wild. “Vieles war an der Pfarrkirche zu renovieren, lange hat es gedauert. Aber die Mühen haben sich gelohnt”, so der langjährige Begleiter der Renovierungsarbeiten. Er lud die Zuhörer ein, bei ihrem nächsten Kirchenbesuch die Kirche genauer zu betrachten. So ist die Kanzel ein wahres Kunstwerk und von einem Meister des Marmorierens, Andreas Sellner geschaffen worden. Auch der Hochalter ist eine Rarität und Kostbarkeit.” Die Aster können stolz auf ihre Kirche sein”, so die Schlussworte des Referenten.

Text/Foto:Bucher