Konzert "125 Jahre Kirchenchor Ast"

Gemeinsam sangen der Aster Kirchenchor und der Patenchor Döfering Lieder aus dem Musical.
Gemeinsam sangen der Aster Kirchenchor und der Patenchor Döfering Lieder aus dem Musical.

Konzert zum 125-jährigen Bestehen ließ den Ruf nach Liebe, Sinn und Glauben spüren.

Und plötzlich war das Jahr 33 nach Christus ganz gegenwärtig. Ganz deutlich haben die Zuhörer beim großen Konzert des Aster Kirchenchors den Ruf nach Liebe, Sinn und Glauben gespürt, als der kleine Zöllner Zachäus - von Gottes Nähe tief berührt - sein Leben ändert.


In der voll besetzten Aster Wallfahrtskirche brachten die rund 40 Sänger, Instrumentalisten und Darsteller Auszüge aus den christlichen Musicals “Schatzsucher” von Kathi Stimmer-Salzeder und “Der Weg nach Santiago” auf die Bühne. “Es soll ein unvergessliches Erlebnis werden”, wünschte Pfarrer Raimund Arnold, der zugleich die Schirmherrschaft für das 125-jährige Jubiläum des Kirchenchors übernommen hat. Besonders begrüßte Arnold Resi Rossmann (92), die bis zu ihrem 90. Lebensjahr aktiv im Kirchenchor mitgesungen hatte, und das, obwohl sie bereits seit mehreren Jahren im Seniorenheim in Waldmünchen wohnt.

 

Geschichte des Zöllners Zacharias

Anregungen, Impulse und Gedanken wolle der Chor mit seinen ausgewählten Liedern geben, erklärte zu Beginn des Konzerts Markus Eiber. Er sprach einführende und verbindende Worte und forderte die Zuhörer auf, das Gehörte auf sich wirken zu lassen. Im ersten Teil des Konzerts erzählten die Aster Sänger die Geschichte des Zöllners Zachäus, gespielt von Ludwig Pregler. Der kann nicht glauben, dass Jesus (Josef Fersch) ihn trotz seiner Verfehlungen ruft. Aber Jesus sagt: “Heute kehr ich bei dir ein”.

“Er hat Jesu Nähe gespürt”, sagte Eiber und forderte die Zuhörer auf, darüber nachzudenken, ob die Menschen 2015 ebenso offen sind für Gottes Ruf wie es einst Zachäus war. Es gelte, im Leben immer das richtige Gleichgewicht zu finden. “Fühl dich nicht so groß und wichtig - zwischendrin da liegt der Schatz”, brachte es Solistin Emmi Hausner auf den Punkt.

Ebenso wie Zachäus erging es Maria Magdalena (Elisabeth Bemmerl). “Jeder Tag ist ein Fest, ich liebe dieses bunte Leben” - das waren die Worte der Frau. Wie der Zöllner findet sie durch Jesus den Weg zum Glauben. Auf diesem durften sie die Zuhörer begleiten: Im Überfluss des Lebens lernt sie Jesus kennen, sie überdenkt ihr Leben und spürt tief im Herzen diese gute Kraft. “Ich will zu ihm gehen, jetzt sofort, unbedingt”, sang Bemmerl.

Ein beeindruckendes Bild bot sich dem Publikum kurz vor der Pause: Zum Lied “Wie das ist” gesellte sich der Patenchor aus Döfering mit auf die Bühne. Gemeinsam erfüllten die Sänger das Gotteshaus mit ihren Stimmen. Dazu begleiteten sie die Instrumentalisten Josef Haller, Stephanie Mauerer, Hans Braun, Michael Urban, Stefan und Heidi Ruhland, Lydia und Martina Hausladen sowie Simone Mauerer.

 

“Wegweiser hin zu Gott”

Nach der Pause nahm der Jubelchor die Zuhörer mit auf den “Weg nach Santiago”. Stefan Ruhland sang und spielte den Jacob Meier, einen Mann, der sein Glück bislang an der Börse oder im Casino gesucht hat. Als seine Mutter im Sterben liegt, verspricht er ihr widerwillig, den Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu gehen. Sein Gewissen treibt ihn dazu, das Versprechen zu erfüllen. Unterwegs gewinnt er wider Erwarten tiefe existenzielle und spirituelle Erkenntnisse, indem er Menschen trifft und von ihnen lernt, wie zum Beispiel einen Mönch, eine Bäuerin (Emmi Hausner), eine Musikerin (Stephanie Mauerer) oder eine Gärtnerin (Elisabeth Bemmerl).

Am Zielort angekommen, spürt Jakob, dass er sein Leben ändern will. “Die Menschen, die er getroffen hat, waren Wegweiser hin zu Gott”, erklärte Markus Eiber. Er wünschte vor dem gemeinsamen Schlusslied “Überall ist Santiago” den Zuhörern, dass auch sie solche Wegweiser im Leben finden mögen.

Text/Fotos: Bucher