Der Aster Kirchenchor feierte am Wochenende seinen 125. Geburtstag. Nach dem Festgottesdienst am Sonntag lud der Chor zum Festakt in den Alten Pfarrhof ein. Chorleiterin Lissa Laubmeier freute sich, unter den Gästen auch den Leiter der Landkreismusikschule, Paul Windschüttl, Vertreter der befreundeten Chöre und viele ehemalige Chormitglieder willkommen heißen zu dürfen.
Als Geburtstagsgeschenk hat Richard Waldmann von der Landkreismusikschule dem Aster Kirchenchor den Kanon “Da pacem, Domine, in diebus nostris!” mitgebracht, der dann auch gleich gesungen worden ist.
Chorgesang auf hohem Niveau
Unter den ehemaligen Sängerinnen war auch die 92-jährige Resi Roßmann, die bis zu ihrem 90. Geburtstag, über 60 Jahre, im Aster Kirchenchor gesungen hat.
Die Verbundenheit der ehemaligen Mitglieder mit dem Chor beweise, dass die Aster Sänger eine echte Chorgemeinschaft seien. Ein jeder von ihnen glaube das, was er singe, so Laubmeier. Den aktiven Chormitgliedern dankte sie für die vielen Singstunden die man abgehalten habe, damit das Konzert am Freitag diesen hohen musikalischen Erfolg erzielten konnte. Dem Patenchor dankte Laubmeier für die musikalische Gestaltung des Festaktes.
In seinem Festvortrag betonte Richard Waldmann, dass der Aster Kirchenchor auf einem dem Kirchenchor möglichem hohen Niveau den künstlerischen und liturgischen Chorgesang pflege. “Dabei vernachlässigt ihr genau so wenig die gesellschaftlichen und sozialen Aspekte”.
Ein Laienchor, so Waldmann, kann oder muss den Anspruch des “künstlerisch Perfekten” auch nicht erfüllen. Dabei erinnerte er an die großartigen Aufführungen der “Heizmann-Kantaten an Maria Magdalena oder das Musical “Der Weg nach Santiago”. Die Begeisterung und der Enthusiasmus, aber auch die Ernsthaftigkeit mit der hier geprobt wurde, würde manchen ambitionierten Ensemble alle Ehre machen. “Ihr seid authentisch, glaubwürdig und lebendig gewesen und habt die Menschen berührt”, stellte er fest.
“Kleine Melodie” zum Jubiläum
Einem Kirchenchor, so Waldmann weiter, obliege naturgemäß in erster Linie die musikalische Gestaltung der vielfältigen Gottesdienste in der Pfarrgemeinde. Der Aster Kirchenchor erfülle diesen Dienst in jeder Hinsicht und zu jedem Anlass zur vollsten Zufriedenheit und Erbauung der Gottesdienstbesucher. Der Schwerpunkt des Aster Kirchenchores, so der Festredner, liege beim neuen geistlichen Lied. Und deshalb habe er auch mit “Da pacem, Domine, in diebus nostris!”eine kleine Melodie mitgebracht, die auch gleich geprobt und als Kanon gesungen wurde.
Nicht unerwähnt bleiben dürfe der gesellschaftliche Aspekt. Musik, so Waldmann, ist immer auch Ausdruck von Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Gemeinschaft entstehe, wenn jeder seine Stimme einbringe in ein gemeinsames Ganzes. Dies erfordere Rücksicht, Einfühlungsvermögen und respektvolles aufeinander hören. Zusammengehörigkeit und Verbundenheit mit anderen Chorgemeinschaften entstehen, wenn der Chor das kulturelle Leben der politischen Gemeinde mitgestalte und bereichere.
An die Chormitglieder gewandt, sagte Waldmann: Ihr seid Menschen, die in ihrer Freizeit mehr machen, als sie müssten und somit zur unverwechselbaren Identität und Lebensqualität der Pfarrgemeinde
beitragen.
Text/Fotos: Bucher