Barbara Unverzart feierte 100. Geburtstag

Die Jubilarin im Kreise ihrer Familie und Gratulanten.
Die Jubilarin im Kreise ihrer Familie und Gratulanten.

 “Ich bin zufrieden, auch wenn es hier und da einmal zwickt”, sagt Barbara Unverzart, wenn sie auf ihr langes Leben zurückblickt.


 

Trotz viel Arbeit und Schicksalsschlägen ist die Kritzenasterin mit ihrem Leben im Reinen. Am Mittwoch feierte sie ihren 100. Geburtstag. Dazu gratulierte ihr neben Bürgermeister Markus Ackermann auch Pfarrer Raimund Arnold. Daneben machte ihr eine Abordnung des Frauenbunds die Aufwartung. Unverzart war einst Gründungsvorsitzende des Ortsvereins und vorher 1962 bis 1966 Vorsitzende des Müttervereins. Besonders freute sich die Jubilarin über ein Glückwunschschreiben von Ministerpräsident Horst Seehofer, das der Bürgermeister mitgebracht hatte. Zur Feier des Tages stimmte Unverzart für ihre Gäste sogar ein Ständchen an, in dem es um ihr Lebensmotto ging. “Ja, ich bin zufrieden, gehe es wie es will”, hieß es darin. Sohn Klaus, mit dessen Familie die Jubilarin im Haus wohnt, begleitete die Seniorin mit der Mundharmonika.


Geboren und aufgewachsen ist Barbara Unverzart, eine gebürtige Rampf, als jüngstes von neun Geschwistern in Albernhof am Fuße des Blaubergs. Die Schule besuchte die Jubilarin in Ast. Früh starben zwei ihrer Geschwister. Noch während sie zur Schule ging, erkrankte ihre Mutter schwer und verstarb, als Unverzart gerade zwölf Jahre alt war. Von nun an musste sie deren Aufgaben in Haus und Hof übernehmen. Ihren Wunsch, im Kirchenchor zu singen, konnte sie sich aus Zeitmangel nicht erfüllen. Noch vor Kriegsausbruch lernte sie dann ihren späteren Mann Josef Unverzart aus Kritzenast kennen. In einer Kriegstrauung heiratete sie im Jahr 1942 während dessen Heimaturlaub und nur ein Jahr später kam ihr erstes von insgesamt drei Kindern zur Welt. Nachdem ihr Ehemann nach fünfjähriger russischer Gefangenschaft wieder in die Heimat zurückkehrte, übernahmen sie dessen elterlichen Hof in Kritzenast. Barbara Unverzart musste ihren Mann Josef bereits vor knapp 30 Jahren auf dem letzten Weg begleiten.


Heute gehören bereits sieben Enkel und zehn Urenkel zu ihrer Familie, die sie auf Trab halten. Langweilig wird der Jubilarin sowieso nicht. Um geistig fit zu bleiben, löst sie gerne Denksportaufgaben. Früher war sie gerne mit dem Fahrrad an der frischen Luft unterwegs. Diese Liebe zur Natur habe sie auch an ihre Kinder und Enkel weitergegeben. Regelmäßig besuchte sie die Treffen des Aster Seniorenclubs. Besonders bereiten der rüstigen und geistig fitten Jubilarin die Besuche ihrer Familie Freude.


Unverzart hat sich in all den Jahren für Gott und die Welt interessiert. Auch heute politisiert sie noch gerne, weiß über alles und über alle in der Welt Bescheid und löst gern Kreuzworträtsel. Auch über die neuen Medien weiß sie genauestens Bescheid.


Gemeinsam mit ihrem Sohn Klaus singt sie noch immer gerne und ihre Stimme ist immer noch fest. Auf die Frage, wie sie sich an ihrem 100. Geburtstag fühlt, meint sie trocken: “Nicht anders wie in den letzten Jahren. Aber ich bin froh, dass ich den Geburtstag noch feiern darf, sonst wären die netten Gäste nicht hier”.

Text und Fotos: Bucher