Betend zur Muttergottes gezogen

Die Kreuzreiter führten den Tross der 110 Wallfahrtsreiter an.
Die Kreuzreiter führten den Tross der 110 Wallfahrtsreiter an.

Die Pferdewallfahrt von Waldmünchen nach Ast ist gelebtes Brauchtum. Mit ihrem Wallfahrtsritt bewahren die Reiter eine jahrhundertealte Tradition. Die Pferdewallfahrt ist ein Beleg für die Frömmigkeit der Menschen.

 

 

Heuer fand die Reiterwallfahrt bereits zum 21. Mal statt. 110 Reiter pilgerten mit ihren prächtig herausgeputzten Pferden von Waldmünchen zum Wallfahrtsort zu “Unserer Lieben Frau” nach Ast. Ein beeindruckendes Bild bot sich den Zuschauern am Waldmünchner Marktplatz, als sich der Dankesritt nach der Reitersegnung in Bewegung setzte und durch die Fluren nach Ast zog.

 

Unter Glockengeläut verließen die Pferdewallfahrer, angeführt von den Kreuzreitern und Standartenträger Hans Stautner, die Trenckstadt. Bürgermeister Markus Ackermann beteiligte sich auch heuer wieder selbst hoch zu Ross. Bereits zum 21. Mal erfüllten die Wallfahrer damit ihr Gelübde und zogen betend und singend zur Gottesmutter.

 

Statio an der Leonhardi-Kapelle

 

An der Leonhardi-Kapelle zwischen Hocha und Ast legten Ross und Reiter eine Statio ein. Stadtpfarrer Wolfgang Häupl betete aus dem Sonnengesang des hl. Franziskus. Beim Einritt in Ast segnete der Geistliche Ross und Reiter. Anschließend feierte er in Konzelebration mit Diakon Alfons Eiber und Ruhestandspfarrer Raimund Arnold mit vielen Gläubigen Dankgottesdienst unter freiem Himmel.

 

Man wolle mit der Eucharistiefeier Gott für die Schönheit der Pferde danken. Zu Recht seien die Reiter stolz auf ihre Tiere, die sie für die Pferdewallfahrt herrlich geschmückt hätten. Die Freude, die die Reiter an ihren Pferden haben, wünschte Häupl allen Menschen im Leben. “Geben Sie ihre Freude weiter. Denn sie zeigt: Gott ist uns nahe.”

 

Zahlreiche Besucher hatten die Straße von Ast gesäumt, als die Reiterschar bei strahlendem Sonnenschein eingezogen war. Am Schluss des Gottesdienstes sprach Häupl den Segen für Ross und Reiter und dankte Gott für das Geschenk der Pferde. Nachdem er auch das Segensgebet über die Brote gesprochen hatte, wurden diese an die Pferde verteilt.

 

Bürgermeister Markus Ackermann betonte, dass die Pferdewallfahrt auch nach 20 Jahren noch immer eine beeindruckende Demonstration gelebten Glaubens sei. Sie sei fester Bestandteil des religiösen Lebens der Stadtgemeinde. Er bezeichnete die Pferdewallfahrt die am 15. September 1996 erstmals durchgeführt wurde, als beeindruckendes Glaubensbekenntnis in der freien Natur.

 

Wallfahrt ist kein Strohfeuer

 

Sein Dank galt dem Pferdewallfahrtsverein mit seinem Vorsitzenden Hans Stautner für die Organisation und den Helfern der Aster Feuerwehr und des Schützenvereins.

 

Die Pferdewallfahrt, so war sich der Vorsitzende des Pferdewallfahrervereins Hans Stautner sicher, war bei seiner Gründung kein Strohfeuer. Sei man damals belächelt worden und habe man dem Unterfangen keine lange Lebensdauer gegeben, könne man jetzt nach 20 Jahren stolz zurückblicken. Anschließend ehrte der Vorsitzende langjährige treue Teilnehmer an der Pferdewallfahrt.

Text und Fotos: Bucher

 

Die geehrten Wallfahrer

 

Zwölfmalige Teilnahme: Petra Spachtholz und Andrea Schneider

20-malige Teilnahme: Alois Seidl, Alfred Fischer, Alois Feiner, Silvia Ederer-Höger, Erwin Ederer, Maria Ederer, Rita Babl und Michael Aumann junior