Unterwegs nach Santiago de Compostela

Christina Wutz bedankte sich mit einem kleinen Geschenk für den interessanten Vortrag.
Christina Wutz bedankte sich mit einem kleinen Geschenk für den interessanten Vortrag.

Auf Einladung des Frauenbundes Ast referierte Hermann Bierl über seine Erlebnisse auf dem spanischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela.

In 31 Tagen bewältigte der Pilger fast 800 Kilometer zu Fuß, in meist großer Hitze und hat dabei Land und Menschen intensiv erlebt. 

 

Bierl hatte sich entschlossen, beim Eintritt in die Altersteilzeit zum Dank und zum Abschluss einer Lebensphase, den Jakobsweg zu gehen. Inspiriert hatte ihn unter anderem auch der frühere Stadtpfarrer Ludwig Bumes, der den Weg bereits gegangen war. 

 

Gut vorbereitet und trainiert startete Hermann Bierl im August 2012, gemeinsam mit seinem früheren Arbeitskollegen und dessen Schwester. Mit dem Zug ging es zunächst nach Paris und dann weiter zum Ausgangspunkt der Pilgerreise, dem französischen Grenzort St. Jean Pied de Port, am Fuße der Pyrenäen. 

 

Lebendig und begeistert, als wäre er gestern erst von seiner langen Reise zurückgekommen, erzählte Bierl von seinen Erlebnissen und Begegnungen auf dem beschwerlichen Fußmarsch durch vier Regionen im Norden Spaniens. 

Der Referent schilderte die einzelnen Etappen mit Kilometerleistung, zurückgelegter Schrittzahl, Temperatur und den Wetterverhältnissen. Jeden Tag wurde zwischen 20 und 35 Kilometer marschiert und oft kletterte das Thermometer bis 42 Grad, was den Marsch zu einer echten Herausforderung machte. Viele Fotos von reizvollen Berglandschaften, endlosen Weiten, von kirchlichen Bauwerken, großen Städten und verschlafenen Dörfern beeindruckten die interessierten Anwesenden. Er erzählte von Begegnungen und Freundschaften, die sich zwischen den Pilgernden entwickelten und die Reise bereicherte. Bierl schilderte wie sich die Bewohner entlang des „Caminos“, wie der spanische Pilgerweg auch genannt wird, auf die wachsende Pilgerzahl eingestellt haben. Viele kleine Gehöfte wurden zu einfachen Herbergen für die Pilger umgebaut. Wasser konnte entlang des Weges immer wieder an Zapfstellen aufgefüllt werden. 

 

Jeden Tag kam das Ziel, der weltbekannte Wallfahrtsort Santiago de Compostela mit dem Heiligtum des Heiligen Jakobus, ein Stück näher. Dort traf die Gruppe am 15. September, froh und glücklich es geschafft zu haben, ein und jeder Teilnehmer erhielt seine Pilgerurkunde.

 

Am Ende des Vortrags bedankten sich die Zuhörer mit Applaus für den interessanten Pilgerbericht und Hermann Bierl musste noch viele Fragen  beantworten.