Hoch zu Ross - in festem Glauben

Michael Aumann trug die Standarte.
Michael Aumann trug die Standarte.

Die Pferdewallfahrt von Waldmünchen nach Ast ist ein ausdrucksstarkes Glaubenszeugnis und ein klares Bekenntnis zur Wallfahrtstradition der beiden Orte. Sie ist Zeugnis der Volksfrömmigkeit und gelebten Brauchtums. Seit 1996 pilgern die Pferdewallfahrer auf ihren herausgeputzten und geschmückten Pferden von der Trenckstadt in den kleinen Wallfahrtsort. Trotz nasskalter Witterung, beteiligten sich heuer 87 Reiter. Sie zogen betend und singend durch die Fluren und erfüllten damit das alte Gelübde.

Vor der Pfarrkirche St. Stephan erteilte Stadtpfarrer Wolfgang Häupl den Reitern und ihren Pferden den Reitersegen, ehe sich der Wallfahrertross in Bewegung setzte. Unter Glockengeläut verließen die Teilnehmer am Dankesritt - angeführt von den Kreuzreitern - die Trenckstadt.

 

Michael Aumann ritt voran

Die Standarte trug in diesem Jahr Michael Aumann. Bürgermeister Markus Ackermann beteiligte sich auch heuer wieder hoch zu Ross am Wallfahrtsritt. Stadtpfarrer Wolfgang Häupl und Diakon Alfons Eiber fuhren in einer Kutsche mit. Am Flurkreuz bei Hocha sprach der Geistliche ein kurzes Gebet, und an der Leonhardi-Kapelle legten Ross und Reiter eine Statio ein. Stadtpfarrer Wolfgang Häupl betete aus dem Sonnengesang des heiligen Franziskus. Beim Einritt in Ast erwarteten zahlreiche Zuschauer die Pferdewallfahrer. Die Reiter umrundeten mit ihren Pferden die Wallfahrtskirche “Zu unserer lieben Frau” und ritten dann zum Gelände hinter der Gemeinschaftshalle, wo Stadtpfarrer Häupl ihnen den Segen erteilte. Anschließend feierte Häupl in Konzelebration mit Diakon Alfons Eiber und Ruhestandspfarrer Raimund Arnold sowie zahlreichen Gläubigen den Dankgottesdienst.

 

Zwar waren Ross und Reiter trockenen Fußes beziehungsweise Hufes nach Ast gekommen, dennoch wurde der Gottesdienst vorsichtshalber in die Gemeinschaftshalle verlegt. Mit dem Ritt hielten die Reiter eine langjährige Tradition aufrecht und brächten damit ihren Glauben und ihre religiöse Verbundenheit zum Ausdruck, sagte Häupl. Dass die Reiter ihre Pferde so schön hergerichtet hätten, sei Zeugnis, wie viel ihnen daran liege. Der Geistliche sprach ein Segensgebet über die Brote, die dann an die Tiere verteilt wurden.

 

Ackermann sagt Danke

Bürgermeister Markus Ackermann betonte in seiner Ansprache, dass die Pferdewallfahrt auch nach 21 Jahren noch immer eine beeindruckende Demonstration gelebten Glaubens sei. Sie sei fester Bestandteil des religiösen Lebens der Stadtgemeinde. Er bezeichnete den Ritt als beeindruckendes Glaubensbekenntnis.

 

Sein Dank galt dem Pferdewallfahrtsverein mit seinem Vorsitzenden Hans Stautner für die Organisation und den Helfern der Aster Feuerwehr und des Schützenvereins, die anschließend für Speis und Trank sorgten. Hans Stautner bedankte sich bei allen, die trotz des schlechten Wetters mitgeritten waren und ehrte langjährige Teilnehmer. Für zwölfmalige Teilnahme waren dies Johanna Lobinger und Nicole Schneider, für 20 Teilnahmen Rita Babl und Alfred Luger.

Text und Fotos: Bucher

 

 

  Chronik des Glaubensbekenntnisses

  • 1996 fand der erste Wallfahrtsritt von Waldmünchen nach Ast mit 171 Teilnehmern statt.
  • 1997 wurde im Mai der Pferdewallfahrtsverein Waldmünchen aus der Taufe gehoben. Den Gründungsvorsitz hatte Franz Lintl übernommen, der 1995 die Idee zum Wallfahrtsritt hatte.
  • Nach Absprache mit den damaligen Ortsgeistlichen, Pfarrer Ludwig Bumes und Pfarrer Raimund Arnold, sowie Bürgermeister Dieter Aumüller fand die erste Pferdewallfahrt statt.
  • 1999 schaffte der Verein eine Standarte an, die seither beim Ritt mitgeführt wird. Traditionell wird der Reitertross von den Kreuzreitern angeführt. Zum zehnjährigen Bestehen der Wallfahrt ließ der Verein auf Initiative Lintls eine Kapelle zwischen Ast und Schäferei erbauen.
  • 2005 wurde die Kapelle eingeweiht, die dem heiligen Leonhard, dem Schutzpatron der Tiere geweiht ist.