Aster Kirchenchor studiert Singspiel ein

Der Aster Kirchenchor hat aktuell 31 Mitglieder. Beim Singspiel wird er von Freunden unterstützt.
Der Aster Kirchenchor hat aktuell 31 Mitglieder. Beim Singspiel wird er von Freunden unterstützt.

Manchmal muss man im Leben neue Wege gehen. Die Aster haben das gemacht und ihrem Pfarrer Raimund Arnold zu dessen Dreifach-Jubiläum (50 Jahre Pfarrer von Ast, 60 Jahre priesterliches Wirken und 85. Geburtstag) ein ganz besonderes Geschenk gemacht: Sie haben für ihn einen Meditationsweg angelegt, den die Engel und Heiligen begleiten, die in seinem Leben eine große Rolle spielen. Zugleich ist der Weg ein Geschenk an alle Menschen, die neue Kraft tanken und innehalten wollen, die eins mit sich, dem Glauben und der Natur werden wollen. 

Ein Projekt mit beeindruckendem Tiefgang, dessen Botschaft Lissa Laubmeier und ihre Nichte Stephanie Mauerer nun für ein Singspiel arrangiert haben. „Auf den Spuren der Heiligen und Engel“ heißt das Musical, das der Aster Kirchenchor am 13. und 14. September in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Ast aufführen wird.

 

25 Jahre Chorleiterin

 

Die Idee dazu hatte Lissa Laubmeier, für die der Meditationsweg eine ganz besondere Bedeutung hat. Als Sprecherin des eigens dafür gegründeten Arbeitskreises liegt ihr der Weg sehr am Herzen, vermittle er doch eine vielschichtige Botschaft. Laubmeier kennt den Weg in- und auswendig, schaut fast täglich nach dem Rechten und hatte zur Einweihung im Herbst 2017 zusammen mit ihrer Nichte ein Begleitheft erstellt. All diese Dinge seien Impuls gewesen, das Singspiel zu verfassen. „Ein bisschen hab’ ich mich damit auch selbst beschenkt“, gesteht Laubmeier und lacht. Denn in diesem Jahr feiert die Asterin Silberhochzeit mit dem Kirchenchor, den sie seit 25 Jahren leitet.

Nach dem „Weg nach Santiago“ ist „Auf den Spuren der Heiligen und Engel“ somit das zweite Musical, das die Aster Sängerinnen und Sänger auf die Bühne bringen. Mit einem großen Unterschied: Den Text fürs neue Singspiel haben Laubmeier und Mauerer, die die Idee von Anfang an mitgetragen hat, selbst geschrieben.

 

Zwei Hauptrollen

 

Vor rund fünf Monaten hatten sie damit begonnen, die Handlung aufzubauen, die Sprechpassagen auszuformulieren und die passenden christlichen Lieder auszusuchen. Während der Inhalt schnell klar gewesen sei, habe sich die Besetzung der Rollen bisweilen etwas schwieriger gestaltet. „Aber die Engel und Heiligen haben uns dabei geholfen“, sagt Mauerer und erzählt, dass sie diese regelmäßig um Beistand gebeten haben.

Als Protagonisten treten Sebastian (Stefan Ruhland) und Elisabeth (Heidi Ruhland) auf, ein Ehepaar, das das eigene Leben, Ziele, Ansichten – auch die der Kirche – und den Glauben hinterfragt. Die Zuschauer könnten sich in den beiden Hauptdarstellern gut widerfinden, sind Laubmeier und Mauerer überzeugt. Gemeinsam mit ihnen könnten sich die Menschen auf einen inneren Glaubensweg begeben, in dessen Verlauf Elisabeth vom Kinderglauben hin zu einem reifen freien Glauben im Herzen findet. Sebastian kann sich lösen von den äußeren Strukturen und Gesetzmäßigkeiten der Kirche und der Religion und entdeckt den persönlichen Vater-Mutter-Glauben.

„Wir wollen die Menschen im Herzen berühren, ihnen soll bewusst werden, dass man den Glauben hinterfragen und offen sein muss, um sich weiterzuentwickeln“, beschreibt Mauerer die Intention des Singspiels. Damit wollen sie einen Spiegel vorhalten – ja wachrütteln. „Glaube muss gelebt werden“, davon sind Mauerer und Laubmeier überzeugt. Und das ist auch eine der Botschaften, die sie im Singspiel vermitteln wollen: alte, eingefahrene Strukturen überdenken und damit für Neues offen sein. So wie Elisabeth und Sebastian, die sich auf ihrem äußeren und inneren Weg von den Heiligen und Engeln des Meditationswegs führen lassen.

 

Viele Helfer

 

Bei der Auswahl der Rollen sei viel Fingerspitzengefühl notwendig gewesen, sagt Laubmeier. Nicht jeder Darsteller passe zu jeder Rolle. Aber vieles habe sich einfach gefügt, erinnert sie sich. Schlussendlich konnten alle 14 Rollen besetzt werden: mit Chormitgliedern und Freunden des Chors. Aber auch hinter der „Bühne“ – von den Kleidern über die Requisiten bis hin zur Technik – gibt es jede Menge zu tun. „Die Logistik ist nicht zu unterschätzen“, weiß Laubmeier, die sich aber auf ihre Aster und natürlich ihre Sängerinnen und Sänger verlassen kann. Mit den Proben hat der Chor bereits vor zwei Monaten begonnen, seit vergangenem Mittwoch laufen die Spielproben und demnächst beginnen die Instrumentalproben. Schon jetzt kann Laubmeier sagen, dass alle mit vollem Einsatz dabei sind. Und dafür ist ihnen die Chorleiterin sehr dankbar, immerhin helfen die Aster wieder einmal alle zusammen, um gemeinsam eine Vision zu verwirklichen.

 

Info

Das Singspiel wird am 13. und 14. September in der Pfarrkirche Ast aufgeführt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 15 Euro gibt es am Samstag, 13. Juli, von 9 bis 12 Uhr im Alten Pfarrhof in Ast.

Text und Fotos: Bucher