Aster Kirchenchor steckt in der heißen Probenphase

Viel Wert legt die Chorleiterin auf die Gesangspassagen.
Viel Wert legt die Chorleiterin auf die Gesangspassagen.

Wenn die Sänger und Freunde des Aster Kirchenchors etwas anpacken, dann wird’s ein Erfolg. Das zeichnet sich auch beim neuesten Projekt ab: ein Singspiel mit dem Titel „Auf den Spuren der Heiligen und Engel“. Das christliche Musical feiert zwar erst in vier Wochen Premiere, die beiden Vorstellungen sind aber bereits ausverkauft. Und das seit Mitte Juli. Innerhalb von drei Stunden waren rund 450 der 600 Karten weg. „Das ist unglaublich“, freut sich Chorleiterin Lissa Laubmeier, die die Idee zu diesem Projekt hatte.

Im Mittelpunkt des Singspiels steht der Meditationsweg, den die Aster für ihren Pfarrer Raimund Arnold angelegt haben. Zugleich ist der Weg ein Geschenk an alle Menschen, die neue Kraft tanken und innehalten wollen, die eins mit sich, dem Glauben und der Natur werden wollen. Ein Projekt mit beeindruckendem Tiefgang, dessen Botschaft Lissa Laubmeier und ihre Nichte Stephanie Mauerer zum Singspiel arrangiert haben.

 

Auf dem Meditationsweg

 

Protagonisten sind die Eheleute Sebastian (Stefan Ruhland) und Elisabeth (Heidi Ruhland), die plötzlich das eigene Leben und den Glauben hinterfragen, als sie zusammen den Meditationsweg gehen. Diesen bringen die Aster für ihr Singspiel mithilfe von Fotoprojektionen in die Pfarrkirche. So können sich die Zuschauer gemeinsam mit den Hauptdarstellern auf einen inneren Glaubensweg begeben, in dessen Verlauf Elisabeth vom Kinderglauben hin zu einem reifen freien Glauben findet.

Sebastian kann sich lösen von den äußeren Strukturen und Gesetzmäßigkeiten der Kirche und der Religion und entdeckt den persönlichen Vater-Mutter-Glauben. „Wir wollen die Menschen im Herzen berühren, ihnen soll bewusst werden, dass man den Glauben hinterfragen und offen sein muss, um sich weiterzuentwickeln“, beschreibt Mauerer die Intention des Singspiels. Denn: „Glaube muss gelebt werden“, davon ist sie überzeugt. Und das ist auch eine der Botschaften, die das Singspiel vermitteln soll: eingefahrene Strukturen überdenken und offen für Neues sein. So wie Elisabeth und Sebastian, die sich auf ihrem äußeren und inneren Weg von den Heiligen und Engeln des Meditationswegs führen lassen.

Mit der gleichen Leidenschaft, mit der Mauerer und Laubmeier das Singspiel geschrieben haben, sind Sänger und Schauspieler bei der Sache. Jetzt, in der heißen Probenphase, treffen sie sich regelmäßig, um das christliche Musical einzustudieren. Dabei legen Mauerer und Laubmeier viel Wert auf Details: Gestik, Mimik, Gesang und Interaktion. Einsätze müssen stimmen, alles soll so echt wie möglich wirken, nichts gekünstelt. Da kann es schon mal vorkommen, dass die Holzbank, die als Requisite dient, mehrmals pro Szene verschoben werden muss, bis der passende Standort gefunden ist. Und auch am Auftritt der Engel und Heiligen, denen Elisabeth und Sebastian auf ihrem Weg begegnen, wird noch hier und da gefeilt. Bruder Klaus soll den Stab in der linken Hand halten und der heilige Raimund den Altarraum langsamer betreten. Die Schauspieler und Sänger fassen die Anmerkungen nicht als Kritik, sondern als Verbesserungsvorschläge auf und bringen bei den Proben auch selbst Anregungen, wie man Szenen verbessern könnte.

 

Gemeinschaftsleistung

 

Auch in Bezug auf Bühnenbild und Kostüme wird nichts dem Zufall überlassen. Dafür sorgen die vielen Helfer im Hintergrund. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich“, sagt Laubmeier. So kümmert sich Anna Pregler um die Kleidung der Schauspieler, Josef Vitzthum und Franz Hausner sorgen dafür, dass die Requisiten zur rechten Zeit am rechten Fleck stehen. Und sollte es doch mal einen Texthänger geben, souffliert Gertraud Maier. Damit die Besucher dann auch einen guten Blick auf die Schauspieler haben, hat Reinhard Mauerer extra eine Bühne gebaut.

Selbst für die Bewirtung in der Pause gibt’s ein eigenes Team: Diesen Part übernimmt Christina Wutz mit ihren Helfern. Und Laubmeiers Mann Wolfgang ist sowieso immer zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird. Ebenso wie Alfons Gruber von ACG Sound und Light, der Schauspieler und Sänger bei der Aufführung ins rechte Licht rückt. Auch in dieser Hinsicht ist das Musical-Projekt wieder einmal eine echte Gemeinschaftsleistung.

 

Helfer im Hintergrund

 

Und so fiebern schon jetzt alle den beiden Aufführungen am 13. und 14. September entgegen. „Bald wird’s ernst“, sagt Laubmeier. Dass es hier und da noch Texthänger gebe, sei kein Problem. „Wichtig ist, dass ihr mit Leichtigkeit spielt, singt und musiziert.“ Und das tun die Aster. Die glücklichen Besitzer der 600 Karten können sich schon jetzt auf ein wunderbares Singspiel mit Tiefgang freuen.

Text und Fotos: Bucher