Wehe, wenn sie losgelassen

Wer sie kennt, braucht keinen Arzt mehr.
Wer sie kennt, braucht keinen Arzt mehr.

Wenn’s bei den Besucherinnen des Aster Weiberfaschings demnächst mal wieder zwickt und zwackt, müssen sie nicht erst zum Allgemeinmediziner gehen. Dank der beiden osteuropäischen Putzfrauen Frau Spülda und Frau Schrubda wissen sie jetzt gleich, welcher Spezialist helfen kann. 

Schmerzen zum Beispiel die Ohren, „missen Sie gehen zu Ohruloge“, ist das Genick steif, hilft der Genickologe und bei Kneifen und Ziehen im Gedärm kann nur der Därmathologe Abhilfe schaffen. Und noch eins haben die närrischen Weiber bei der Einlage der zwei Spielbergerinnen gelernt: Bei Hämorrhoiden muss man nach Ägypten. Denn: „Die haben dort die besten Arscheologen.“

 

Neben diesen praktischen Lebenstipps gab’s aber beim Aster Weiberfasching noch viel mehr. Zum Beispiel Charleston-Girls, die mit ihren Fransenkleidern und Federn im Haar nicht nur zauberhaft aussahen, sondern auch den Charme der 1920er Jahre im Aster Pfarrheim verbreiteten. Ihre Choreografie, die Heidi Ruhland mit ihnen einstudiert hatte, erntete ebenso viel Applaus wie der Bauchtanz der Waldperlen aus Waldmünchen, deren Knieballett und die Schulstunde 2025. Da ging’s im Klassenzimmer von Lehrerin Frau Gaga drunter und drüber. Lernen wollten die Kinder eh nichts. Der Grund: „Rechtschreibung zählt nicht für Linkshänder.“

 

Noch dazu gab’s heuer eine Premiere beim Weiberfasching des KDFB Ast: Erstmals war im Pfarrheim eine kleine Schnaps-Bar aufgebaut. Tradition hat dagegen die Begrüßung der Frauenbundvorsitzenden Christina Wutz. Neben zahlreichen Frauen aus dem ganzen Altlandkreis war auch eine Abordnung aus Runding gekommen. Selbst Stadtpfarrer Wolfgang Häupl schaute kurz vorbei. Und es gab noch eine Premiere: Zum ersten Mal spielte heuer Herbert Spachtholz für die närrischen Frauen, die allesamt fantasievoll verkleidet waren, auf. Der Alleinunterhalter sorgte dafür, dass die Tanzfläche stets gut gefüllt war: ob bei Cordula Grün, Boarischen oder Faschingshits.

 

Damit den Damen nach so vielen Tanzrunden die Kraft nicht ausging, hatte Brigitte Stautner mit ihrem Team Johanna Bielmeier, Christine Eiber und Rita Windmeißer nebst vielen Helferinnen wieder ein „herrliches Buffet“ aufgebaut.

 

Und ein bisserl, so musste Wutz zugeben, sei sie auch froh, dass nun endlich Weiberfasching ist. Denn bei den Helferinnen zu Hause schaue es mittlerweile aus wie Sau. „Weil wir halt viel zu selten daheim waren in der letzten Zeit.“ Um sich im Chaos dennoch zurechtzufinden, habe sie ein Schildersystem entwickelt. Auf einem steht zum Beispiel: „Gestern war hier aufgeräumt. Du hast es leider verpasst.“ Und die Spinnweben im Schlafzimmer hat Wutz kurzerhand zu Ökotraumfängern deklariert. Man muss nur kreativ sein.

Text und Fotos: Bucher