Kinderkirche „Gott baut ein Haus, das lebt“

Viele junge Familien mit einer großen Kinderschar waren der Einladung des Kinderkirchenteams am Kirchweihsonntag gefolgt und ins Pfarrheim Gaubaldhaus gekommen. Dort konnte Pastoralreferent Martin Kowalski neben Groß und Klein den Kinderkirchturm als „hohen Gast“ begrüßen. Mit dem Kreuzzeichen und dem Lied „Wir feiern heut‘ ein Fest“, begleitet von Josef Platzer, wurde die Wort-Gottes-Feier eröffnet. 

Anhand von Fotos der Pfarrkirche St. Stephan erklärte Martin Kowalski zunächst Wissenswertes zum Kirchweihfest. „Vor vielen hundert Jahren hatten unsere Vorfahren mit viel Mühe, Arbeit und unter großen Opfern ein prächtiges Haus für Gott und die Menschen gebaut und vom damaligen Bischof weihen lassen. Darum feiert jede Pfarrgemeinde den Weihetag ihrer Kirche alle Jahre wieder als Freudentag“, so der Pastoralreferent.

 

Auch ein Turm sei an die Kirche angebaut worden. In einem Gespräch mit den Kindern errieten diese gleich, dass dieser nötig war, um dort eine Turmuhr und Glocken aufzuhängen, die die Menschen zu den Gottesdiensten rufen sollten.

Marianne Kowalski erzählte daraufhin die „Geschichte vom lebendigen Kirchturm“: Nachdem sein Kirchenhaus wegen einer Straßenverbreiterung abgerissen worden sei, habe sich der einsame Turm auf die Suche nach einem neuen Haus gemacht. Doch weder Scheune, Miethaus, Villa noch eine Fabrik wollten das neue Kirchenhaus für den Turm werden, der auf seiner vergeblichen Suche mittlerweile traurig und müde auf einem Spielplatz angekommen war. Die rettende Idee sei dort einigen spielenden Kindern gekommen. „Kurzerhand fassten sich diese an den Händen, stellten sich auf wie Bausteine und nahmen den verdutzten Turm in ihre Mitte. Mit dem Ausruf ‚Wir sind jetzt dein Haus, deine lebendige Kirche‘ machten sie den Kirchturm glücklich“, so Marianne Kowalski.

 

Die Kinder im Gaubaldhaussaal durften sich in den Sinn der Geschichte einfühlen, indem sie sich um „ihren“ Kinderkirchturm aufstellten, zuvor mit ihren Namen beschriftete Kieselsteine in die Hände nahmen und so die „lebendige Kinderkirche von Waldmünchen“ bauten. Vertiefend dazu wurde das Lied gesungen „Gott baut ein Haus, das lebt. Wir selber sind die Steine, sind große und auch kleine, du, ich und jeder Christ“.

 

Nach Segensgebet und –lied durften sich die Kinder leckere Kirchweihküch’l schmecken lassen. Damit der Kinderkirchturm nicht wieder einsam sei, verblieben die beschrifteten Kieselsteine als Ersatz für die „lebendigen Steine“ der Kinder bis zur nächsten Kinderkirche, die voraussichtlich im Advent stattfinden wird, im Gaubaldhaus.

 

Die Glocken im großen Kirchturm riefen die Familien dann zur Pfarrkirche, wo die „kleinen“ den Gottesdienst mit den „großen Leuten“ zu Ende feierten, das Vater-unser-Lied wie immer mit Gesten mitgestalteten und zum Schluss das Kinderkirchengebet vorgetragen wurde. 

 

Text: Martin Kowalski

Fotos: Sabine Ruhland