Pfarr- und Wallfahrtskirche „Unsere Liebe Frau von Ast“

Die dreischiffige Basilika in Ast stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und hat einen eingezogenen rechteckigen Chor und im Nordosten einen viereckigen Turm mit Pyramidenhelm.

 

Sie wurde 1265 erstmals erwähnt.

 

>> “750 Jahre Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt Ast”  

Kirchengeschichte

In der Festschrift „120O Jahre Bistum Regensburg“ heißt es:

 

„Nur ganz wenige Kirchen sind noch Ende des 13. Jahrhunderts in der neuen Bauweise geschaffen worden: der Chor in Chammünster mit Osttürmen in einfacher frühgotischer Form und die Kirche in dem kleinen Ort Ast bei Waldmünchen, die ihre überraschend stattlichen Ausmaße wohl nicht der erst später bedeutenden Wallfahrt, sondern anderen, heute nicht mehr bekannten Gründen verdankt!"

 

Heute kann man aus berechtigten Gründen annehmen, dass die Kirche ein Werk der Waldersbacher Mönche ist, besaß doch das Chorherrenstift 1265 das Patronatsrecht über Ast und Waldmünchen. 

 

In der Urkunde heißt es:

„Wir, Heinrich, durch Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein, Herzog von Bayern erklären auf dem gegenwärtigen Papier, was wir mit dem allgemein bekannten Werkzeug für eine Schenkung bekräftigt haben, nämlich dass die Übergabe des Patronatsrecht für die Kirche von Aste, so wie von Monakum (Waldmünchen) von unseren Vorfahren an die Kirche von Walderbach gemacht worden ist, entsprechend der dringenden Bitten des ehrwürdigen Abt Berthold! “

Darum kann man wohl annehmen, dass die Kirche in Ast schon vor 1265 erbaut worden ist.

 

Die Inneneinrichtung der Kirche, ursprünglich im frühgotischen Stil ausgestattet, wurde in der kalvinistischen Zeit (1576-1626) zerstört; darunter auch das Gnadenbild. Mit der siegreichen Schlacht auf dem Weißen Berg bei Prag 1620 wendete sich das Blatt und ab 1626 war die Kirche wieder „in katholischer Hand".

 

Die Kirche und ihre Ausstattung wurden im Laufe der Jahre mehrmals dem jeweils aktuellen Baustil angepasst.

So wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg um 1665 die Flachdecke durch das barocke Gewölbe ausgetauscht und die gotischen Fenster ersetzt durch Fenster im barocken Stil. In den Jahren 1720 - 1771 wurden große Teile der Kircheneinrichtung im Barock-Rokoko-Baustil neu gestaltet: der Hochaltar, die beiden Seitenaltäre, sowie die Kanzel und die Orgel. 

Orgel

  

Einzigartig im Klang

Die Aster Orgel mit 13 Registern stammt aus dem Jahr 1771.

Gebaut hat sie Johann Andreas Weiß aus Nabburg für 700 Gulden.

Das Gehäuse wurde von Franz Xaver Peter Durwann aus Roding gefasst (bemalt).

 

Aufgrund des niedrigen Gewölbes und des langen Prinzipal 8 im Prospekt (Orgelgehäuse) hat die Orgel einen großen Mittelturm und zwei kleinere Seitenfelder. Die letzte Restaurierung erfuhr die Orgel 1995/96 im Zug der Pfarrkirchensanierung. Dabei hatte zunächst auch eine Neuanschaffung im Raum gestanden. Man entschied sich jedoch für eine Restaurierung, nachdem sich auch der Orgelsachverständige der Diözese aufgrund der historischen und kirchenmusikalischen Bedeutung dafür ausgesprochen hatte.

 

Bei der Instandsetzung stellte sich heraus, dass bei der Restaurierung 1879 atypische Veränderungen vorgenommen worden waren. Nun sollte die ursprüngliche Disposition wiederhergestellt werden. Daher mussten neue Holzpfeifen im Stile von Andreas Weiß angefertigt werden. Die früher vorhandene Flöte 8’ wurde rekonstruiert und an dem Platz der 4’-Flöte aufgestellt. Die Gamba (bei der Renovierung 1879 eingebaut) wurde entfernt und im Positiv wiederverwendet. Die Quinte wurde wieder aktiviert, das Salicional entfiel.

 

Die Intonation der Orgel wurde vom Orgelbaumeister als vortrefflich beurteilt. Die Restaurierung des Orgelgehäuses wurde von der Firma Preis&Preis ausgeführt, wobei man dem Orgelgehäuse wieder die ursprüngliche Fassung gab.

Am 5. Mai 1996 wurde die restaurierte Orgel geweiht. Die Weiß-Orgel in Ast ist ein bedeutendes Dokument des Oberpfälzer Orgelbaus im ausgehenden 18. Jahrhundert. Das Aster Instrument ist eine der wenigen erhaltenen zweimanualigen Orgeln Oberpfälzer Prägung und die größte erhaltene des „in seiner Kunst erfahrenen und in Deutschland bekannten Meisters Andreas Weiß“, schrieb Prof. Norbert Düchtel in der Festschrift zur Orgelweihe.

„Ein im Klang erlebbares Beispiel spätbarocker Orgelbaukunst.“  

 

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