Singspiel über den Meditationsweg

Der Kirchenchor Ast plant für 13. und 14. September die Aufführung eines Singspiels rund um den Meditationsweg. 

Die Akteure: Chormitglieder und Freunde proben gemeinsam intensiv für den Auftritt im September. Foto: Ingrid Milutinovic
Die Akteure: Chormitglieder und Freunde proben gemeinsam intensiv für den Auftritt im September. Foto: Ingrid Milutinovic

Der Kirchenchor Ast ist ein Chor mit Geschichte. Gegründet wurde er bereits 1890, 2015 feierte er sein 125-jähriges Bestehen. Als Kirchenchor sei die Hauptaufgabe, so Chorleiterin Lissa Laubmeier, die liturgische Begleitung bei allen kirchlichen Festen und Beerdigungen. Daneben haben sich die Mitglieder aber auch noch zahlreiche andere Aktivitäten in ihre Agenda geschrieben. Kultursommer und Herbstfest gehören unter anderen dazu. 31 Mitglieder hat der Chor aktuell, berichtet Laubmeier ein bisschen stolz, um lachend hinzuzufügen: Männer könnten wir schon noch brauchen – da fehlt es etwas.

Ganz schnell kommt sie auf „ihr Kind“ zu sprechen. Es ist wirklich schon so etwas wie ein viertes Kind, sagt sie – und meint damit den Meditationsweg. „Wie ein Kind eben“ wird er von ihr gehegt und gepflegt und sie kennt ihn in- und auswendig.

Jubiläum als Chorleiterin

Was lag da näher, als sich selber mit einem Singspiel rund um diesen Meditationsweg zu ihrem 25-jährigen Jubiläum als Chorleiterin zu beschenken. Laubmeier lacht, als sie daran denkt, wie ihr die Idee dazu kam. Die Erinnerung an ein anderes Musical – „Der Weg nach Santiago“ -, das der Chor bereits vor zehn Jahren aufgeführt hatte, war der Anlass.

Der Meditationsweg: Der Weg ist ein Geschenk der Pfarrei Ast an ihren Pfarrer Raimund Arnold. Er feierte 2015 sowohl sein 60. Priesterjubiläum, seinen 85. Geburtstag und war zu diesem Zeitpunkt auch 50 Jahre Pfarrer in Ast.
Der Meditationsweg: Der Weg ist ein Geschenk der Pfarrei Ast an ihren Pfarrer Raimund Arnold. Er feierte 2015 sowohl sein 60. Priesterjubiläum, seinen 85. Geburtstag und war zu diesem Zeitpunkt auch 50 Jahre Pfarrer in Ast.

In Stefanie Mauerer fand sie eine Mitstreiterin. Gemeinsam erarbeiteten sie das Konzept, wobei der Inhalt bald feststand. Die Hauptpersonen Sebastian (Stefan Ruhland) und Elisabeth (Heidi Ruhland) beleuchten nicht nur ihr eigenes Leben, ihre Ziele und Ansichten – sie setzen sich auch in ihren Gesprächen intensiv mit der Kirche und ihren Anschauungen auseinander, sprechen an, wo es ihrer Meinung nach „schief läuft“ und kommen dabei auch auf Themen, über die wohl jeder schon einmal nachgedacht hat.

Vor jeder Chroprobe steht das gemeinsame Einsingen. Darauf legt Chorleiterin Lissa Laubmeier großen Wert. Was für „Nichtsänger“ auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig ist, soll ganz einfach die Muskeln lockern und so für ein entspanntes Singen sorgen.
Vor jeder Chroprobe steht das gemeinsame Einsingen. Darauf legt Chorleiterin Lissa Laubmeier großen Wert. Was für „Nichtsänger“ auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig ist, soll ganz einfach die Muskeln lockern und so für ein entspanntes Singen sorgen.

Einen Spiegel vorhalten wollen sie mit dem Spiel, auch die Entwicklung vom Kind zum religionsmündigen Erwachsenen aufzeigen und „Dinge hinterfragen“. Immer wieder kommen Laubmeier und Mauerer auf den Sinn der Aufführung, der ihnen wichtig ist. Menschen mit Musik berühren, aufwecken und sich etwas bewusst machen, den Glauben bewusst leben – viele Äußerungen sind es, die schnell klar machen, um was es in dem Singspiel geht.

Die Texte hierzu haben beide selber geschrieben. Auch die Lieder zwischen den einzelnen Passagen haben sie passend zum Text ausgewählt. Und wenn es einmal nicht weiter ging, wenn die Ideen partout nicht kommen wollten? Dann sind wir auf den Weg gegangen, haben die Stationen auf uns wirken lassen – Laubmeier ist sich sicher, dass dabei die eine oder andere gute Idee entstanden ist. Bereits jetzt wird regelmäßig geprobt. Die heiße Phase kommt kurz vor der Aufführung.

Die Rollen müssen passen

Die Hauptdarsteller: Heidi Ruhland als Elisabeth und Stefan Ruhland als Sebastian sind in dem Singspiel die Hauptdarsteller, die sich Gedanken machen – nicht nur über den eigenen Weg und das eigene Leben, sondern auch über den Weg der Kirche.
Die Hauptdarsteller: Heidi Ruhland als Elisabeth und Stefan Ruhland als Sebastian sind in dem Singspiel die Hauptdarsteller, die sich Gedanken machen – nicht nur über den eigenen Weg und das eigene Leben, sondern auch über den Weg der Kirche.

Eine wirklich wichtige Aufgabe war die Auswahl der Darsteller. Alles sind Laien, kein einziger Profi ist dabei, darauf sind beide stolz. Neben den beiden Hauptdarstellern wurden auch Darsteller für die Heiligen auf dem Weg benötigt. „Es muss auch passen“, klärt Mauerer auf. „Nicht jeder Darsteller passt in jede Rolle. Und wir wollen ja auch niemanden zwingen, der sich das nicht zutraut“, ergänzt Laubmeier. Alles wird gemeinsam besprochen.

Chorleiterin Lissa Laubmeier (li.) hatte die Idee zu dem Singspiel – sozusagen als ihr eigenes Geschenk für ihr Jubiläum „25 Jahre Chorleiterin“. In Stefanie Mauerer hatte sie eine ideenreiche Mitstreiterin. Gemeinsam planten sie Lieder und Texte.
Chorleiterin Lissa Laubmeier (li.) hatte die Idee zu dem Singspiel – sozusagen als ihr eigenes Geschenk für ihr Jubiläum „25 Jahre Chorleiterin“. In Stefanie Mauerer hatte sie eine ideenreiche Mitstreiterin. Gemeinsam planten sie Lieder und Texte.

Aber bald stand das Team. Chormitglieder und Freunde fanden sich zusammen und probten bald eifrig. Vierzehn Rollen galt es zu besetzen. Dazu gibt es natürlich wie bei jedem Theaterstück oder Musical eine Souffleuse. Musiker mussten gefunden werden und natürlich auch Helfer für die diversen anderen Aufgaben. Die Logistik will geplant sein, Kostüme sind zu nähen und auch an den Tagen der Aufführungen werden in der Kirche Ordner benötigt. Dies alles war für die engagierten Chormitglieder kein Problem.

Die Aufführungen finden am 13. und 14. September, jeweils um 19.30 Uhr in der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Ast statt. Eintrittskarten (ohne Platzreservierung) gibt es am Samstag, 13. Juli von 9 bis 12 Uhr zum Preis von 15 Euro im Pfarrheim Ast.

Text und Fotos: Ingrid Milutinovic