Das legt Weihbischof Pappenberger den 84 Jugendlichen bei der Firmung ans Herz
Weihbischof Reinhard Pappenberger hat am Donnerstag 84 jungen Menschen aus den Pfarrgemeinden Ast, Waldmünchen-Herzogau und Geigant die Firmung gespendet. Damit empfingen sie nicht nur die Gabe des Heiligen Geistes, sie bekamen gleichzeitig die Aufgabe übertragen, als mündige Christen ihren Glauben zu bezeugen, mit Gott in Verbindung zu bleiben und als katholische Christen zu leben.
Zugleich stellte sie der Firmspender aber vor die Frage: „Gehe ich im Leben den leichteren Weg, bei dem man den Weg zu Gott verliert, oder gehe ich den unbequemen, dessen Ziel eine Verbindung zu Gott uns reichlich beschenkt?“
Zusammen mit den Konzelebranten Stadtpfarrer Wolfgang Häupl, Pfarrer Chen sowie Diakon Alfons Eiber zog der Weihbischof in die Stadtpfarrkirche Sankt Stephan ein, um gemeinsam mit den Firmbewerbern, Paten und Eltern den Pontifikalgottesdienst zu feiern.
Endlich sei der Tag da, auf den man sich so lange vorbereitet habe, sagten die Firmbewerber. Man habe gemeinsame Gottesdienste gefeiert und das Wissen über den Glauben vertieft, denn man wolle endlich „dazugehören“ zum Kreis der mündigen Christen und den Glauben auch nach außen hin leben. In der Zeit der Vorbereitung hätten die Jugendlichen erfahren, was sie in der heutigen Feier erwarte, sagte der Weihbischof. Mit dem Firmsakrament sollen die jungen Christen im Glauben gestärkt werden, um Zeugnis abzulegen von dem, an das die Christen glauben.
Sich neu besinnen
Hilfreich zur Seite stünden da oft die Kirchenpatrone – die Apostel, die Jesus ausgewählt habe, die mit ihm gingen, hörten, von was er sprach, und sahen, was er tat. Den Aposteln habe Jesus den Auftrag gegeben: „Geht überall hin und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, denn kein Mensch soll zugrunde gehen und auf der Strecke bleiben.“
Jesus wollte alle Menschen zu Gott führen, egal welchen Weg sie eingeschlagen hatten. Und er war auch nicht nachtragend. Selbst als sie ihn nach dem Abendmahl und zu Beginn seines Leidenswegs im Stich gelassen hatten, habe er sie mit den Worten „der Friede sei mit euch“, begrüßt. Wir Christen würden das oft nicht schaffen, jemandem zu vergeben. Doch mit Gottes Hilfe werde das Unmögliche möglich, sagte Pappenberger. Ein Beispiel könne man sich am Geiganter Kirchenpatron, dem heiligen Bartholomäus, nehmen. Als Missionar zog dieser bis nach Armenien, um Gottes Botschaft zu verkünden. Oder der Waldmünchner Stadtpatron, der heilige Stephanus, der den Willen Gottes verkündete und Jesu Lehre verteidigte. Stephanus sei als erster der Christen „weggeräumt“ worden, weil er störte. Er wurde brutal getötet. Selbst während seines Martyriums habe er sich an den gehalten, an den er glaubte.
Standhaft bleiben
Auch heute gebe es Menschen, die rücksichtslos und brutal seien und denen es nichts ausmache, die Menschheit zugrunde zu richten. Wir müssten begreifen, dass uns die Welt dazu zwinge, zu zeigen, zu wem man gehöre. Gehöre man zu denen, die weglaufen, oder zu denen, die standhaft bleiben? Letztere seien die eigentlichen Gewinner, obwohl der Weg unbequemer und beschwerlicher sei. Wichtig sei nur, der Aufforderung Jesu nachzukommen und Zeugnis für den Glauben abzulegen.
„Genauso wie ihr jetzt aufgefordert seid, im Taufgelübde euren Glauben an Gott zu bekunden und diesen dann als mündige Christen immer wieder zu bezeugen“, sagte der Weihbischof an die Firmkandidaten gewandt. Dabei helfe auch die Aster Kirchenpatronin, die heilige Maria. Jesus habe am Kreuz zu Johannes gesagt: „Ich vertraue dir etwas Kostbares an – meine Mutter.“ Und zu Maria sagte er: „Und nimm du sie an (die Menschheit) als wären sie deine Kinder.“ Damit habe Jesus uns unter den Schutz seiner Mutter gestellt. Nach der Erneuerung des Taufversprechens traten die Firmlinge einzeln vor. Der Weihbischof legte ihnen die Hand auf und zeichnete ein Kreuzzeichen mit Chrisam auf ihre Stirn. Dazu sagte er: „Sei besiegelt durch die Gabe des Heiligen Geistes. Der Friede sei mit dir.“ Die Fürbitten und die Kyrierufe trugen die Firmlinge vor. Sie sagten, dass sich nicht nur die Welt, sondern auch die Kirche verändere. Sie baten um Bereitschaft, Frieden zu stiften. Denn daran werde man die Christen erkennen.
Zum Schluss des Pontifikalgottesdienstes hatte Stadtpfarrer Wolfgang Häupl Worte des Dankes für den Firmspender, die Verantwortlichen in den Pfarreien und vor allem für Pastoralreferent Martin Kowalski, der die Firmlinge auf diesen Tag vorbereitet hatte.
Text und Fotos: Bucher